201 Starter sorgten für Rekordbeteiligung beim 100-Schuß-Marathon

Gauliga-Schützen und Bayer. Meister nebeneinander am Start – Weiteste Anreise kam aus Leipzig – Ältester Teilnehmer mit 95 Jahren

Osterhofen. An sechs Tagen kämpften wieder Sportschützen aus allen Alters- und Leistungsklassen beim neunzehnten 100-Schuß-Marathon der Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Osterhofen mit Luftgewehr und Luftpistole um Pokale und Geldpreise. Ganz egal ob freistehend, auf dem Hocker oder im Rollstuhl sitzend, jeder gab sein Bestes. Jung und alt, Gauligaschützen und Bayer. Meister aus nah und fern stellten an den zwanzig Schießständen der FSG Osterhofen einträchtig nebeneinander ihre Konzentration und Kondition auf den Prüfstand. Ehrenschützenmeister Rudi Lawrenczuk begrüßte hocherfreut über das Rekord-Teilnehmerergebnis am Samstagabend bei der abschließenden Siegerehrung, nur zwei Stunden nach dem letzten Schuß, die zahlreich erschienen Teilnehmer im vollbesetzten Schützenheim.

Nach dem Dank an alle Teilnehmer für ihr sportlich faires Verhalten und den Glückwünschen für zahlreiche herausragende Leistungen dankte er auch der Stadt Osterhofen für die Pokalspenden und natürlich seinen fleißigen Vereinsmitgliedern, insbesondere stellv. Schützenmeister und Chef-Auswerter Helmut Deisböck, die diesen Wettkampf wieder in der gewohnt zuverlässigen Art organisiert und reibungslos abgewickelt hatten.

Mit 201 Sportschützen aus 42 Vereinen zog dieses Turnier wieder Schützen aus ganz Bayern nach Osterhofen, darunter zahlreiche Schützen, die sich zum erstenmale dieser Herausforderung stellten. Sie nutzten im Alfred-Sell-Schützenheim die Möglichkeit der turniermäßigen Wettkampfvorbereitung und der Überprüfung des eigenen Leistungsstandes kurz vor Beginn der neuen Rundenwettkampfsaison. Dank der frühzeitigen und zahlreichen Standreservierungen gab es auch bei vollem Haus keine Wartezeiten. Die Ergebnisse der Teilnehmer und die reibungslose Abwicklung, die die Feuerschützen Osterhofen gewährleisteten, ließen dieses Turnier wieder zu einem vollen Erfolg sowohl für den Schießsport als auch für jeden einzelnen Beteiligten werden, so Lawrenczuk.

Der Osterhofener 100-Schuß-Marathon sei eine ganz besondere Veranstaltung, die auch nach 19 Jahren nichts von ihrer Faszination verloren habe, so Lawrenczuk. Es sei ein harmonisches Treffen von Schützenfreunden, die sich selber Ziele setzen und diese mit einem gesunden Ehrgeiz zu erreichen versuchen. Hier steht der 80jährige “alte Hase” neben dem 12jährigen Jungschützen, der Bayerische Meister neben dem Neuanfänger und alle versuchen, die Konzentration über zwei Stunden Wettkampf aufrecht zu erhalten und 100 mal für jeden einzelnen Schuß ihr Können abzurufen. Der eine Schütze freue sich, wenn er die 800-Ringe-Grenze überspringt, der andere möchte die 1000-Ringe-Marke knacken und der dritte freut sich, wenn ihm mit einem guten Blattl das Glück zur Seite steht und er einen der sechzig Geldpreise mit nachhause nehmen kann. Jeder Teilnehmer hat seine ganz persönliche Motivation, diesen anstrengenden Wettkampf durchzustehen und durchweg positiv war dann auch die Stimmung der Teilnehmer an den sechs Schießtagen und bei der Siegerehrung. Auch die große Anzahl an älteren Schützen zeigte in den Auflage-Disziplinen, dass diese nichts von ihrem Ehrgeiz und Können verloren haben. In einem Alter, in dem in anderen Sportarten die Sportgeräte längst am berühmten Nagel hängen, blühen die Sportschützen-Senioren noch einmal richtig auf und bringen zum Teil unglaubliche Ringzahlen zustande, ganz abgesehen von den Unmengen an Erfahrungen und der gelebten Kameradschaft, die die Senioren in die Vereine bringen.

Unter dem Applaus der Anwesenden dankte Lawrenczuk ganz besonders den Unteriglbacher Schützenfreunden, die sich auch dieses Jahr wieder mit 15 Teilnehmern an diesem Turnier beteiligten und damit wie jedes Jahr den Meistpreis in Form von 30 Ltr. Freibier gewannen, den sie bei einem der vielen Unteriglbacher Vereinsfeste verwerten können.

Die Pokalgewinner in den einzelnen Wertungsklassen:

In der Luftpistolen-Jugendklasse holte sich Juliane Schreiner von der FSG Osterhofen mit 663 Ringen den Siegerpokal.

In der Damenklasse Luftpistole konnte sich Katharina Meier, Beutelsbach, um sechs Ringe zum Vorjahr steigern und sicherte sich mit beachtlichen 897 Ringen den Siegerpokal vor Daniela Wetzl, FSG Landau, 884 R, und Martina Fischer, Unteriglbach, 769 Ringe.

Die Damen-Altersklasse dominierte dieses Jahr Karin Poxleitner, Donauschützen Winzer mit 902 Ringen vor der Vorjahressiegerin Claudia Zellner von den Sonnenwaldschützen Schöllnach mit 865 Ringen und Martina Heinrich, Bergeslust Buchberg, 838 Ringe.

Den Sieg in der LP-Schützenklasse sicherte sich dieses Jahr erstmals Christian Popelka von den Bayerwaldschützen Eging. Mit einer wahren Leistungsexplosion auf 931 Ringe platzierte er sich vor Johannes Schauer und Roland Meyer, beide Adlerschützen Unteriglbach, die 899 und 894 Ringe erzielten.

Erstmalig in der LP-Altersklasse mit dabei setzte der BSSB-Landestrainer Thomas Karsch von der SG zu den Linden Regensburg mit 954 Ringen die absolute Bestmarke bei den Luftpistole-Schützen aller Klassen. Sein Vereinskollege Christian Lichtenegger konnte mit 934 Ringen den Unteriglbacher Stefan Degenhart, 927 Ringe, auf Distanz halten.

Den Siegerpokal in der Seniorenklasse Luftpistole holte sich dieses Jahr einmal mehr der “Gastgeber” Rudi Lawrenczuk von der FSG Osterhofen. Mit 910 Ringen verwies er Ludwig Ottomanow, Ohetalschützen Aicha v. W., 901 Ringe, und Reinhold Tremml, Bergeslust Buchberg, 890 Ringe, auf die Plätze.

Ein spannendes Duell auf Augenhöhe lieferte sich in der Seniorenklasse Luftpistole Auflage der extra aus Leipzig zu diesem Turnier angereiste Falko Mühlig von den Knautheimer Löwen mit hervorragenden 1030,1 Ringen seinem Konkurrenten am Nachbarstand Rony Egger, FSG Passau, der mit 1025,7 Ringen die amtierende Bayer. Meisterin Angelika Stoiber, Winklerschützen Lalling, 1022,9 R, in Schach halten konnte.

Der Sieg in der Luftgewehr-Jugendklasse ging mit hervorragenden 935 Ringen an Madeleine Poxleitner von den Donauschützen Windorf. Die sehr gute Jugendarbeit des SV Scheunöd-Holzkirchen wurde mit gleich vier Pokalen belohnt. Cornelia Orthuber, 917 R, Leonie Liebhaber, 899 R, Julia Koblbauer, 890 R, und Lea Jägernitz, 841 Ringe, waren hier erfolgreich.

In der jedes Jahr hart umkämpften Luftgewehr-Damenklasse konnte dieses Jahr Sandra Schrimpf von den Donauschützen Windorf mit 963 Ringen den Siegerpokal in Empfang nehmen. Flankiert wurde die Top-Schützin von Monika Alex, Kochschützen Ortenburg, 940 R, und ihrer Vereinskameradin Theresa Eisenreich, 939 Ringe.

Den Siegerpokal in der Luftgewehr Damen-Altersklasse holte sich nach einer längeren Marathon-Auszeit Silvia Meuser, Weingartlschützen Schwarzach, mit 905 Ringen, vor der Vorjahressiegerin Cornelia Müller, Jagabluat Heimhart, 774 Ringe.

In der Schützenklasse Herren konnte Thomas Hanuss von den Donauschützen Windorf mit hervorragenden 969 Ringen seinen ersten Platz vom Vorjahr wieder gegen Emanuel Frey, Bräuschützen Emmersdorf, 960 R, verteidigen. Dritter im Bunde wurde Robert Kreuz, Aitrachschützen Ittling, mit ebenfalls starken 957 Ringen.

Die LG-Herren-Altersklasse gewann souverän Werner Maier, Bräuschützen Emmersdorf mit 957 Ringen vor Rainer Kreitmeier, Sportschützen Tiefenbach, 940 R, und Rudi Achatz, Altbayern Fischerdorf, 889 Ringe.

Die Luftgewehr Seniorenklasse sah Michael Huber, Wolfachtaler Sammarei, mit 952 Ringen und großem Vorsprung als Sieger, gefolgt von Peter Anzenberger, Donauschützen Windorf, 884 R, und Hans Peschl, Altbayern Fischerdorf, 875 Ringe.

In der Disziplin Luftgewehr Senioren aufgelegt konnte sich Johann Strell, Edelweißschützen Buchet-Weng, mit 1055,9 Ringen als Sieger feiern lassen. Mit einem Hauch von nur vier Hundertstel Ringen Abstand platzierte sich Rudolf Mauder, SV Dommelstadl, 1055,5 R, auf Platz zwei, ebenfalls dicht gefolgt von Robert Maier, Wildschützen Deggenau, 1054,5 Ringe.

In der Luftpistolen-Mannschaftswertung wurden die fünf besten Schützen eines Vereines gewertet. Das beste Ergebnis erzielten mit 4401 Ringen wieder die Adlerschützen Unteriglbach, vor den Bayerwaldschützen Eging, 4396 R, Sonnenwald Schöllnach, 4207 R, Bergeslust Buchberg, 4054 Ringe und der FSG Aidenbach mit 3994 Ringen. Die beiden außer Konkurrenz startenden Osterhofener Mannschaften konnten mit ebenfalls respektablen Ergebnissen von 4429 und 4132 Ringen aufwarten.

Die Luftgewehr-Mannschaftswertung gewannen dieses Jahr die Donauschützen Windorf mit 4676 Ringen vor dem SV Scheunöd-Holzkirchen, 4498 Ringe.

Mit einer geschlossen starken Mannschaftsleistung von 5206,8 Ringen setzten sich die Bergholzschützen Büchlberg in der Disziplin Luftgewehr Senioren Auflage äußerst knapp durch gegen die Edelweißschützen Buchet-Weng, 5204,0 R, den SV Hutthurm, 5198,3 R, die Sportschützen Untergriesbach, 5189,3 R, die Bayerwaldschützen Eging, 5087,4 R, und die FSG Vilshofen, 5074,2 Ringe.

Satte Geldpreise bei diesem 100-Schuß-Turnier gab es in den Blattlwertungen zu gewinnen. Je 100,- Euro in bar waren hier als erste Preise für die besten Glücksschüsse sowohl für die Freihandschützen als auch für die Auflageschützen ausgesetzt. Über den besten Glücksschuß aller abgegebenen 20.100 Schüsse konnte sich der Altmeister Maximilian Eibl, Büchlberg, freuen. Sein bester Auflage-Zehner wich nur 2,1 Hundertsel Millimeter vom Mittelpunkt der Scheibe ab. Nur einen Hauch “schlechter” war der 3,0-Teiler von Siegfried Wagner, ebenfalls Büchlberg. Alois Plattner, Vilshofen, erzielte einen 4,4 Teiler, dicht gefolgt von Regina Schlager, Untergriesbach, 4,8-T, Angela Stetter und Beatrix Fruth, beide aus Eging, 5,1 und 6,1/17,8-Teiler, Regina Zieringer, Dommelstadl, 6,1/24,7-T, Helmut Deisböck, FSG Osterhofen, 6,4/16,2-T, Sabine Dick, Buchet-Weng, 6,4/25,6-T und Gerhard Edlfurtner, Tiefenbach, 6,9-Teiler. Hier kamen noch zehn weitere Schützen in den Genuss eines Geldpreises.

Bei den Freihandschützen konnte Christian Popelka, Eging, mit der Luftpistole und einem 6,0-Teiler den Siegerpreis einheimsen, auch hier äußerst knapp mit nur einem Hundertstel Unterschied vor Hans Peschl, Fischerdorf, und Theresa Eisenreich, Windorf, die ebenfalls einen 6,1-Teiler vorweisen konnte aber mit dem schwächeren Deckblattl auf Platz drei landete. Platz vier ging an Christian Lichtenegger, Regensburg, 6,8-T, vor Werner Maier, Emmersdorf, 8,1-T, Markus Eirich, FSG Landau, 8,7-T, Christian Schrimpf, Windorf, 11,4-T, Carlo Nestler, Forsthart, 13,0-T, Tanja, Stübinger, Heimhart, 13,4-T und Uli Lindinger, Unteriglbach, ebenfalls 13,4-Teiler. In der Freihand-Wertung konnten insgesamt vierzig Geldpreise gewonnen werden.

Eigentlich ist es bei den Sportschützen ungewöhnlich, dass sie ihren Sport sowohl mit Kurz- als auch mit Langwaffen betreiben. Umso mehr beeindrucken besonders die Schützen, die sowohl mit der Luftpistole als auch mit dem Luftgewehr immer wieder ihre Treffsicherheit unter Beweis stellen. Für die Marathon-Kombiwertung, Luftgewehr und Luftpistole zusammen gewertet, hatte die Stadt Osterhofen für die Freihand- und die Auflageschützen jeweils drei Trophäen zur Verfügung gestellt. Sieger dieses 200-Schuß-Marathons der Freihand-Schützen war einmal mehr Werner Maier, Unteriglbach, der sich mit insgesamt 1859 Ringen gegen den Vorjahressieger Roland Meyer, Unteriglbach, 1842 R, behaupten konnte. Über seine erste Trophäe in dieser Wertung konnte sich Robert Kreuz von den Aitrachschützen Ittling freuen. Mit Mario Krinninger, Thomas Hanuss, Arthur Greb, Patrick Preuß und Marisa Goossens stellten sich noch fünf weitere Schützen dieser 200-Schuß-Herausforderung.

Als bester Auflage-Kombischütze behauptete sich in diesem Jahr zum wiederholten Male Rony Egger von der FSG Passau. Mit 2068,8 Ringen konnte er Vorjahressieger Rudi Lawrenczuk, FSG Osterhofen, 2063,5 Ringe, und Werner Maier, Unteriglbach, 2046,8 Ringe hinter sich lassen. Bemerkenswert, dass der Neueinsteiger in die Auflagedisziplin Werner Maier gleich auf Anhieb in der Spitze mitmischen kann und sowohl als Freihand- als auch als Auflageschütze eine Kombi-Trophäe erringen konnte, obwohl mit Anton Weinfurtner, Cornelius Bauer, Helmut Deisböck, Fritz Hausruckinger, Jürgen Grimm, Jürgen Wichert und Markus Aigner starke Konkurrenten angetreten waren.

Den Sonderpreis für die weiteste Anreise erhielt in diesem Jahr Falko Mühlig, der wie schon mehrere Jahre extra für dieses Turnier 297 Kilometer Anfahrt in Kauf nahm und nach einer stärkenden Brotzeit vollauf zufrieden mit seiner Leistung sofort wieder nach Leipzig zurückfuhr.

Dass der Schießsport auch im hohen Alter erfolgreich betrieben werden kann bewies einmal mehr Willi Höfler von den Hubertusschützen Böhmzwiesel mit seiner Auflage-Luftpistole. Mit stolzen 95 Jahren kämpfte er sich auch in diesem Jahr wieder erfolgreich durch den 100-Schuß-Marathon und schnappte den 85-, bzw. 84- und 83-jährigen Hermann Neumeier, Peter Altenkamp und Erich Wiedner den Pokal für den ältesten Teilnehmer des Turniers weg.

Rudi Lawrenczuk dankte zum Abschluß der Siegerehrung nochmal allen Teilnehmern für den sportlich und fair ausgetragenen Wettkampf und die gute Stimmung während des gesamten Turniers sowie seinen Helfern für ihren tatkräftigen und zuverlässigen Einsatz und wünschte allen Teilnehmern Gut Schuß für die bevorstehende Rundenwettkampf-Saison und die restlichen Deutschen Meisterschaften, die demnächst noch in Hannover und in Dortmund stattfinden. Alle Ergebnisse sind nachzulesen unter FSG-Osterhofen.de.

Den Wunsch “Gut Schuß” im Osterhofener Schützenheim haben die Pokalgewinner beim anstrengenden 100-Schuß-Marathon mit Luftpistole und Luftgewehr hervorragend umgesetzt und zeigen voller Stolz ihre Pokale.